Nur wer losgeht kommt zum Ziel!

In diesem Blog findest Du alle möglichen  künstlerischen Übungen, die Dir helfen loszulegen, zu schauen was passiert und in Deine Kreativität zu kommen. In einem Bewegungsseminar habe ich die Lektion des Anfangens sehr bildlich gelernt. Es gab eine Teilnehmerin, die immer wieder “aber….. aber” und “ich werde niie…..” sagte. Der Leiter stellte sich an die Wand des Seminarraums und machte einen Schritt vorwärts und sagte dazu, “dieser erster Schritt und dann der nächste und der nächste wird Dich ans andere Ende des Saales bringen, nichts weiter, das ist alles!” das ist so wahr für eigentlich alles, was wir beginnen wollen und natürlich erst recht für unsere künstlerisch kreatives Tun, Schritt für Schritt, immer wieder. Ich habe Dir fünf Übungen aufgeschrieben, die alle aus den Newslettern des letzten Jahres stammen. Jeder kann sie machen. Für Menschen mit zeichnerischer oder künstlerischer Erfahrung mag es eine Quelle der Inspiration sein. Für einige Übungen brauchst Du Material, für andere nur Dich selbst. Am Anfang jeder Übung schreibe ich, was Du brauchst und wie viel Zeit. Die Reihenfolge macht natürlich Sinn, aber Du kannst es auch machen wie Du willst. Entscheidend ist das TUN.

Ich freue mich über Feedback hier direkt oder an mich persönlich info@marinabuening.com.

So jetzt geht es los:

Die Welt ist groß und bunt auch in unserem Alltag:

Material: Keines, eventuell etwas zum Aufschreiben

Zeit: Keine Extrazeit, kannst Du machen, wenn Du unterwegs bist mit den Öffentlichen oder in irgendeinem Wartezimmer bist!

Wenn Du in öffentlichen Verkehrsmitteln fährst oder wen Du das nicht tuest aber manchmal irgendwo Wartezeiten hast, lasse Dein Handy, Tablett oder was Du sonst benutzt, um mal eben Facebook, Emails oder sonst was zu gucken einfach stecken. Genieße die Zeit mit Dir ohne Ablenkung von irgendeinem elektronischen Medium. Spüre einen Moment Deinen Körper, wie er sich anfühlt in diesem Moment, sitze oder stehe ich gerade, wie sind meine Schultern, ist mein Gesicht entspannt, spüre ich meine Füße und den Boden darunter. Dann schaue Dich um. Wo bist Du, was siehst Du? Betrachte Deine Umgebung mir einer neuen Neugier. Wie sehen die Menschen um Dich herum aus? Woher kommen sie? Was haben sie an? Hängt irgendwas auffälliges an der Wand. Lass Dich nicht einfangen von den Monitoren, die irgendwo herumstehen. Denen schenke keine Aufmerksamkeit! Habe das Gefühl, als würdest Du einen Galerie- oder Museumsbesuch machen, mit derselben Neugier und Aufmerksamkeit. Wenn Du Lust hast, kannst Du Dir anschließend aufschreiben, was Dir aufgefallen ist und es auch mit mir teilen. Wiederhole diese Übung einige Male und immer wieder wenn Du Lust hast und Du wirst Dich wundern wie ! aufregend Dein Alltag ist.

 

Hurra ich kann zeichnen, z.B. mit meinem Körper!

Material: Apfel, Apfelsine, was runderes, Zeichen Papier, Bleistift, Kohle

Zeit: Viertel- bis halbe Stunde

Kein Anspruch, kein Drängen, nur die Lust Papier, Bleistift oder Kohle mal wieder in die Hand zu nehmen:

Nimm Dir noch einen runden Gegenstand, es kann ein Apfel sein, eine Apfelsine oder auch ein Tennisball oder was immer Du hast. Lege diesen Gegenstand vor Dein Papier und betrachte ihn. Taste ihn mit den Augen ab und bewege auch deinen Kopf, wenn Du um  ihn herum wanderst. Verfolge die Rundungen mit den Augen und stelle Dir vor, dass Du ganz rundherum schauen kannst von allen Seiten, bis Du diesen Gegenstand und seine Rundheit fast körperlich spürst. Jetzt nimm Deinen Stift und mache das Gleiche mit dem Stift und folge Deinem Körpergefühl immer herum. Versuche so diesen Gegenstand zu zeichnen, wie Du ihn fühlst und weniger, wie Du ihn siehst. Wenn Du das Gefühl hast, es ist genug, höre auf. Schau noch einmal hin, was Du gemacht hast und lege Deine kleines Werk in eine Mappe.

Falls es ein Apfel oder Apfelsine war, beiß hinein oder schäle sie und mach das ganze nochmal mit dieser Veränderung.

 

Es ist so grün so grün! Gut für Winterzeiten

Material: Primär Acrylfarben: Rot, gelb, blau, Pinsel und Papier ca. 150gr und Wasser, Pappteller zum Mischen der Farben

Zeit: ca. halbe Stunde

Bringe Gelb auf das Papier mit relativ viel Feuchtigkeit, langsam, langsam füge das Blau hinzu. Du kannst auch was von dem gelb stehen lassen. Du musst wirklich sehr wenig blau benutzen und Du siehst wie das schon sofort grün wird. Dann kannst Du auchg mnicht auf dem Papier sonderen auf dem Pappteller mischenDann etwas mehr usw. Mit Deinen Mischungen kannst Du jetzt fröhlich drauflos malen und schauen wie die Grüns nebeneinander stehen und was sie sich zu sagen haben. Wie immer kein Stress, ist alles nur Spaß, muss nichts Besonderes herrauskommen, kann aber, wenn es will. Wenn Du fertig bist, lasse alles trocknen und warte etwas ab. Wenn Du dann noch Lust hast, nimm das Rot und schaue, wo Du das Rot reinsetzen möchtest, Vielleicht ein paar Punkte, wie die Mohnblumen im Feld, vielleicht nimmt es eine größere Fläche ein. Sieh was kommt. Wichtig ist, dass die Farbe vorher trocken ist, sonst wird alles braun.

Wenn alles trocken ist, tue es in Deine Mappe.

Hurra wir machen einen Ausflug

 Material: Skizzenbuch, Bleistift, Kohle oder beliebiges andere Material, auch Fotoapparat

Zeit: halbe Stunde und länger ohne Anfahrt

Du solltest für diese Aufgabe, einen kleinen Ausflug machen. Irgendetwas, was Du immer schon mal machen wolltest. Es kann nah oder ferner sein. Bist Du im Urlaub umso besser. Nimm was zum Zeichnen oder Schreiben mit. Geh an den Ort, setzt Dich dort hin und beobachte was Du wahrnimmst. Bleib ein wenig an einer Stelle sitzen oder stehen. Warte, wo Deine Neugier Dich hinträgt, lass Dich davon führen und dann verweile. Danach fange an zu zeichnen oder wenn das nicht Dein Medium ist, zu schreiben oder zu fotografieren. Vielleicht hast Du etwas sehr Kleines entdeckt, z.B. Ameisen, die eine Straße gebildet haben, zeichne dies, eine Ameise, die Ameisenstraße, mehrere Ameisen usw. Mach mindestens 10 Zeichnungen. Vielleicht hast Du was Größeres entdeckt, einen Baum z.B., zeichne den, mehrmals dann vielleicht länger, beobachte und urteile nicht. Es ist nicht wichtig, ob die Zeichnungen gut oder schlecht werden, es ist wichtig, dass Du beobachtest, eintauchst, aufgesogen wirst, von dem was du siehst und tust. Dasselbe gilt fürs Schreiben und auch fürs Fotografieren, sei genau in der Beobachtung. Falls Du mit Fotos arbeitest, mach ganz viele Fotos ohne nachzudenken, umkreise Dein Objekt und dann vielleicht mach noch ein paar Fotos, wo Du verweilst, genau bist und ausprobierst mit Blende, Zeit und Zoom.

 

Konturzeichnen macht Spaß und kann jeder!

Material: Skizzenbuch oder ein anderes Papier, Stift, Bleistift, Fine Liner oder auch Kuli

Zeit: Viertelstunde und mehr

 

Wenn Du irgendwo draußen sitzt und nicht gerade in einer sehr engen Gasse sondern auf einem Platz oder irgendwie so etwas, zeichne die Skyline, die Du siehst. Du fängst irgendwo an, wo Du denkst das ist ein guter Punkt und den zeichnest Du ganz langsam, wirklich ganz langsam, mehr auf die Skyline schauend als auf das Papier, die Skyline zu zeichnen heißt, die Linie zu suchen, wo die Häuser oder Bäume den Himmel treffen. Du zeichnest jede kleinste Bewegung, die Du siehst, d.h. jede Kurve, jedes auf und ab und Du wirst sehen, es funktioniert. Du versuchst möglichst eine Linie zu zeichnen. Damit Du nicht in Versuchung gerätst zu radieren, empfehle ich einen Kuli oder Fine Liner. Am Ende schaust Du Dir das Ganze an und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Du erkennst was Du gezeichnet hast. In dieser Übung sind Anfänger oft besser als Fortgeschrittene, weil sie genau den Anweisungen folgen und sehr genau sind. Wenn Du willst, kannst Du dann mit der selben Technik die nächste Ebene zeichnen und auch die Vertikalen Verbindungen suchen. So hast Du dann schon eine “richtige“ Zeichnung. Aber auch verschiedene Skylines untereinander haben einen wunderbaren Effekt

Hier siehst Du den Palatino Hügel, was mein bevorzugtes Objekt für meine Studenten in Rom ist, für diese Übung. Du kannst auch dieses Foto benutzen zu zeichnen, aber versuche es auch live. Wenn Du Lust hast, schicke mir Deine Zeichnung.

Wenn Du Diese 5 künstlerischen Übungen gemacht hast, hast Du sicher ein Gefühl der Befriedung und des Stolzes, dass Du das hingekriegt hast und Dir auch die Zeit dafür genommen hast. Du hast Deine Kreativität genährt und bist eben Schritt voran gekommen.

Wenn Du Diese 5 künstlerischen Übungen gemacht hast, hast Du sicher ein Gefühl der Befriedung und des Stolzes, dass Du das hingekriegt hast und Dir auch die Zeit dafür genommen hast. Du hast Deine Kreativität genährt und bist eben Schritt voran gekommen.