Das ist ein sehr frühesWerk von mir, wo ich noch sehr an der Figur interessiert war.

Ich habe eigentlich Volkswirtschaft studiert und auch in diesem Bereich gearbeitet. Nach drei Jahren in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in der Steuerabteilung habe ich gekündigt ohne zu wissen, was ich weiter machen will. Ich wusste nur, ich will da irgendwie raus. Nach einem Workshop mit Ton, wo ich lernen wollte wie man Köpfe macht, hat es irgendwie geknallt in meinem Kopf und ich wusste, das ist der Weg, diffus, unklar, ohne Ahnung wie ich weitermachen könnte. Es war für mich einfach das erste Mal, dass ich ganz bei der Sache war und das war wunderbar. Gleichzeitig habe ich mit Tanzen angefangen. Ich wohnte damals noch in Hamburg und der Workshop war außerhalb, so suchte ich mir jemanden in Hamburg.

Ich fand eine alte Töpferin und erklärte ihr, ich möchte nichts machen, was man gebrauchen kann, aber vielleicht Köpfe oder freie Sachen. Sie war begeistert, denn welch ein “Zufall” sie war eigentlich Bildhauerin und hatte bei Karl Hartung ( dt. abstrakter Bildhauer 1908 – 67) studiert. Es dauerte nicht lange und in einem anderen Kurs, den ich belegt hatte, fragte der Leiter, ob Leute das Studio nebenan zusammen mieten wollten. Für ziemlich wenig Geld war ich dabei. So hatte ich innerhalb von zwei Monaten ein eigenes Studio

. Eine von denen, die das auch angemietet hatten, war Steinbildhauerin und von ihr lernte ich die ersten Schritte in die Steinbildhauerei. Und so weiter und sofort. Es lief ehrlich gesagt, alles wie geschmiert bei meinem Einstieg als Künstlerin. Ich fand dann sogar später einen Halbtags Job in Kulturbehörde, gut bezahlt und nah am Hamburger Kulturleben mit netten Kollegen und viel Zeit nebenher für meine Bildhauerei. Denn mittlerweile wusste ich, dass ich Bildhauerin werden wollte. Dann lernte ich Zeichnen, figürliches Arbeiten und verschiedenste andere Techniken.

Ich fing wieder an zu schneidern und meine Kleider selbst zu entwerfen und tanzte. Ich erlaubte mir einfach, meine ganze Kreativität zu entfalten und zu entdecken. Zusammengefasst: es war eine ziemlich gute Zeit und es fühlte sich an, als wenn ich in ein anderes Leben gestiegen wäre und in einem stetigen Fluss von Fülle und Ideen badete, auch wenn ich natürlich noch nicht alles umsetzen konnte und auch immer wieder Bedenken hatte, ob ich gut genug sei und ob es Sinn machte.

Auch diese ein frühe Zeichnung beeinflusst von meinem Tanz,

nach einem Tanzworkshop ging ich ins Atelier und liess der Tinte freien Lauf.

Aber im Moment in dem ich am machen war, war das verflogen. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meiner Mutter, wo ich ihr erzählte, dass ich an die Salzburger Sommerakademie wollte, um ein Kurs zu machen. Sie:“ Aber da sind nur sehr gute Leute!“ Ich: „Ja, das ist genau das richtige für mich nur die besten Lehrer.“ Ich glaubte meinen eigenen Ohren nicht, was ich da gesagt hatte, soviel Selbstbewusstsein und Klarheit. Ich bin dann tatsächlich zwei Jahre hintereinander nach Salzburg gefahren und habe dort bei Prof. Radovani figürliches Zeichnen und figürliche Bildhauerei gelernt. Es war sehr intensiv, stimulierend und wunderbar, auch weil man immer in die Klassen der anderen gehen konnte und alles nur von Kreativität vibrierte.

Ich erzähle das alles, um Dir Mut zu machen, denn Kreativität ist die Sprache Deiner Seele! Deine Seele sehnt sich danach endlich (wieder ) sprechen zu dürfen. In dem Moment wo wir diesem Wunsch Raum geben, werden wir unendlich beschenkt mit neuen Ideen, Möglichkeiten, Gelegenheiten. Es ist ein bisschen, als wenn man eine Flasche öffnet, die stark unter Druck gestanden hat und der Korken endlich platzt und wir es sprudeln lassen. Aber keine Angst, das wird nicht so schnell versiegen, wie bei einer echten Flasche, stattdessen wird es immer weiter sprudeln, solange wir uns darum kümmern und unsere Kreativität hegen und pflegen.

 

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