Was machen mit all den künstlerischen Werken, die du produzierst?
Hast du dich das öfter mal gefragt? In diesem Artikel gebe ich dir dazu ein paar Antworten.
Die schnelle Antwort:
Schmeiße erstmal nichts weg!
Es gibt ja, was das wegschmeißen angeht, mindestens zwei Menschentypen: die eine schmeißen schnell und viel weg und haben diese super schöne geordneten Wohnungen. Die anderen sind eher so Sammlertypen und können sich nicht so gut trennen. Für meinen Teil gehöre ich eher zu dem zweiten Typ und im Alter wird es nicht besser.
Ich benutze sehr unterschiedliche Materialen in meiner künstlerischen Arbeit und meine unterschiedlichen Sammlungen haben mir oft geholfen, was zu finden, was ich gerade brauchte.
Also wenn du zum ersten Typ gehörst, dann lese besonders aufmerksam was jetzt kommt.
1. Tipp: Alles, was du machst, bewahre es erstmal auf!
Unmittelbar nachdem du was gezeichnet, gemalt oder dich sonst wie künstlerisch ausgedrückt hast, hast du keinen objektiven Blick auf dein Kunstwerk. Du bist noch viel zu nah dran und je nach Temperament, findest du es total furchtbar und möchtest es sofort entsorgen oder du findest es super toll. Manchmal auch irgendwas dazwischen. Du bist auf jeden Fall weit weg, davon es wirklich beurteilen zu können. Das hat viel auch mit unserem inneren Kritiker zu tun, der sich meistens direkt meldet, wenn wir was fertig haben. Also erst mal alles aufbewahren!
2. Tipp: Mach dir vier Aufbewahrungsmappen
Diese Mappen kannst du kaufen oder sie dir aus Pappe selber machen. Damit du weißt, was ich meine hier ein Link von Boesner
- Die erste Mappe ist für alles, was du gerade produziert hast.
- Die zweite für die Sachen, wo du sicher bist, dass du sie behalten willst.
- Die dritte für alles, wo du denkst vielleicht ja oder nein.
- Die letzte für das, was du eigentlich nicht willst.
Du gibst jeder Mappe einen Namen, so dass du genau weißt, welche Mappe für was steht. Du kannst auch Sterne vergeben. Eventuell kannst du dir die erste Mappe sparen und packst alles immer in die erste Mappe, bis du dazu kommst zu sortieren.
3. Tipp: Wie gehst du mit diesen Mappen um?
Nach einiger Zeit wählst du aus. Du schaust dir deine Sachen an, die du als letztes gemacht hast. Du wirst erstaunt sein, dass sich deine Meinung manchmal komplett ändert. Zeichnungen, die du total misslungen fandest haben plötzlich was interessantes.
Wichtig ist nicht ins Beurteilen zu verfallen. Bleibe im Beobachtungsmodus. Untersuche, was dir gelungen ist und auch was vielleicht daneben gegangen ist. Du findest fast in jeder Zeichnung etwas Positives, wenn du so daran gehst.
Wo du dir nicht sicher bist, packe es in die mittlere Mappe und was dir gar nicht gefällt kommt in die letzte Mappe.
4. Tipp: Tipp wozu brauchst du die letzte Mappe, wenn dir die Zeichnungen gar nicht gefallen?
Da gibt es unterschiedliche Gründe. Einer ist der, das du nachvollziehen kannst, woher du gekommen bist und wohin du schon gelangt bist. Deshalb ist es auch eine gute Idee immer deine Arbeiten zu datieren. Diesen Zweck erfüllt übrigens auch ein Skizzenbuch.
So kannst du deine Ideen und deine Entwicklung nachvollziehen.
Diese Arbeiten kannst du auch weiter verwenden z.B. als Material für Kollagen. Wenn du mit unterschiedlichen Materialien arbeitest, benutze Teile aus alten Zeichnungen oder Bildern und klebe sie auf und arbeite dann weiter.
Du kannst auch an der Zeichnung oder dem Bild weiterarbeiten und schauen was passiert. Mehr als wegschmeißen am Ende, kann ja nicht passieren.
Wenn du Leinwände oder Malpappen benutzt, kannst du die auch mit Gesso übermalen, eine weiße Grundierung. Dann ist alles wieder weiß und du kannst von vorn beginnen. Das habe ich auch schon mit alten Leinwänden gemacht.
Genau was ich dir vorschlage, habe ich gerade in einem Artikel gelesen, wie ein Mutter mit den Zeichnungen ihrer Kinder umgeht. Sie macht praktisch das Gleiche. Hier geht es zum Artikel
Unsere eigenen künstlerischen Produkte sollten wir so behandeln wie die unserer Kinder.
Denn oft sind sie sehr eng verbunden mit unserem Inneren Künstler Kind und daher sehr verletzlich. Unser Kopf bzw. unserer innerer Kritiker ist oft schnell dabei es alles nieder zu machen, je nachdem was wir in der Vergangenheit erfahren haben. Willst du mehr darüber wissen schau dir mal dieses YouTube von mir an. Dort geht es zum inneren Kritiker.
Also viel Spaß beim Aufbewahren und zeige deine Sachen auch in unserer Facebookgruppe Entwickle deine künstlerischen Talente durch Zeichnen.
Ich freue mich in den Kommentaren über deine Erfahrungen zu lesen.
Willst du so richtig ins Zeichnen kommen, dann nimm an den drei Workshops, wo du erste Schritte ins Zeichnen machen kannst oder auch dein Zeichen Kenntnisse weiter ausbauen kannst.
Toller Bericht. Niemals sollte man Kunst wegschmeissen, lieber Kunst verkaufen. 🙂